Brückensanierung gemäß Denkmalschutz

Brückensanierung unter Denkmal- und Artenschutz: Diese Vorgaben waren bei der Instandsetzung der rund 90 Jahre alten Ammerbrücke zu beachten. Der schadhafte Melanbogen blieb erhalten und diente als Rüstträger für die Schalung des Ersatzneubaus. Bei der Instandsetzung des Bogens kamen statisch mitwirkende Instandsetzungssysteme von StoCretec zum Einsatz.

Die Ammerbrücke (auch Echelsbacherbrücke genannt, Baujahr 1929) ist eine Melan-Bogenbrücke mit der zur Bauzeit größten Bogenweite von 130 Metern. Sie liegt zwischen Rottenbuch und Bad Bayersoien, ist 183 Meter lang und führt die Bundesstraße B23 in einer Höhe von rund 76 Metern über die Ammerschlucht. Die Ursachen für die massiven Schäden – Betonabplatzungen, Hohlstellen und korrodierter Bewehrungsstahl – lagen in der undichten Betontechnologie aus der Bauzeit. Im Laufe der Jahre drangen Feuchtigkeit und im Wasser gelöste Schadstoffe in die Bausubstanz ein.

Bei der Sanierung der Ammerbrücke galt es, die Anforderungen an Denkmal- und Artenschutz zu erfüllen. Bild: Hermann Weiher / StoCretec

Um den Anforderungen des Denkmal- und Artenschutzes – im Inneren des Bogens lebt eine Fledermauskolonie – gerecht zu werden, galt es, den Bogen zu erhalten und als Schalungsträger für den Ersatzneubau zu nutzen. Ein einzigartiges Projekt: Abbruch der alten Brücke, Neubau einer Ersatzbrücke für rund 10.000 Fahrzeuge pro Tag und Instandsetzung des Melanbogens.

Aufgrund der Randbedingungen entschieden sich die Planer für das „Instandsetzungsprinzip W“, das mit den Betoninstandsetzungssystemen StoConcrete Repair Prime TS 203 und StoConcrete Repair Prime TG 203 von StoCretec realisiert wurde. Als Oberflächenschutzsystem wurde StoConcrete Protect Elastic FB eingesetzt. Zusätzlich wurden Risse mit dem Injektionssystem StoConcrete Inject IHS auf Epoxidharzbasis kraftschlüssig vergossen.

Oberhalb des Melan-Bogens (grau) entstand der Ersatzneubau (türkis), über den seit Ende 2021 der Verkehr fließt. Bild: Hermann Weiher c/o matrics engineering GmbH / StoCretec

Die Instandsetzung begann mit dem vollständigen Abtrag der Altbeschichtung bis zu einer Schichtdicke von fünf Millimetern und dem Betonabtrag an den Schadstellen. Die freigelegte Stahlkonstruktion und die Bewehrung erhielten den mineralischen Korrosionsschutz StoCrete TK. Anschließend wurde die Haftbrücke StoCrete TH aufgetragen und mit dem kunststoffmodifizierten StoCrete TG 203 manuell sowie mit StoCrete TS 203 im Nassspritzverfahren reprofiliert. Beide M3-Mörtel sind optimiert für die statisch relevante Instandsetzung von Betontragwerken bei gleichzeitig hervorragender Verarbeitbarkeit vertikal und über Kopf.

StoConcrete Protect Elastic FB schützt die Betontragwerke zusätzlich. Es ist laut Unternehmensangaben statisch und dynamisch hoch rissüberbrückend und dient als vom Planerteam geforderter Oberflächenschutz OS 5b / OS D I. Das mineralische Beschichtungssystem verhindert das Eindringen von Wasser und Schadstoffen in den Beton. Es besitzt eine hohe Kohlendioxiddichtheit, Frost-Tausalzbeständigkeit und Alkalibeständigkeit. Außerdem ist es witterungs-, alterungs- und UV-beständig.

Über dem Melanbogen entstand der Ersatzneubau, über den nun seit Ende 2021 der Verkehr rollt.

Bautafel

Objekt: Ammerbrücke Echelsbach, Rottenbruch
Bauherr: Staatliches Bauamt Weilheim i. OB
Planer: Dr. Schütz Ingenieure, Kempten; Kolb Ripke Architekten, Berlin
GU: Strabag AG
Verarbeiter: KBB/Meissl Oberflächen Produktions GmbH, AT-Fischamend
Fertigstellung: 11/2021

StoCretec-Kompetenzen:
StoConcrete Repair Prime TG 203
Korrosionsschutz: StoCrete TK
Haftbrücke: StoCrete TH 200
Instandsetzungsmörtel: StoCrete TG 203

StoConcrete Repair Prime TS 203
Korrosionsschutz: StoCrete TK
Instandsetzungsmörtel: StoCrete TS 203

StoConcrete Inject IHS
EP Injektionsharz: StoJet IHS 93

StoConcrete Protect Elastic FB
Kratzspachtelung: StoCrete FB
Beschichtung: StoCrete FB