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Tunnel Dürnstein instandgesetzt

Bei seiner ursprünglichen Eröffnung im Jahr 1959 war der Tunnel Dürnstein in Niederösterreich der längste und modernste Straßentunnel Österreichs. Die nun fällig gewordene Generalsanierung erfolgte unter anderem mit einem auf Basis von Dyckerhoff WEISS hergestellten Spritzmörtel.

Zunächst wurde eine Unterschicht mit Spritzbeton auf Basis von Grauzement erstellt. Als Alternative zu den ausgeschriebenen Fertigteilen erfolgte die Ausführung der obersten sichtbaren Schicht der Tunnelinnenschale mit 300 t des werksgemischten Trockenmörtels NOVISAN SPM 4 K Spritzmörtel- Weiß der Firma Schretter & Cie aus Vils. Es handelt sich hierbei um einen zementgebundenen, kunststoffvergüteten Fertigmörtel mit einem Größtkorn von 4 mm, u.a. für statisch relevante Bauteile (Gebrauchstauglichkeitsklasse R4).

Der Mörtel wurde im Nassspritzverfahren appliziert. Foto: Schretter & Cie.
Der Mörtel wurde im Nassspritzverfahren appliziert. Foto: Schretter & Cie.

Der gegen Frost-Tausalz-Angriff widerstandsfähige (XF 4) Mörtel wurde im Nassspritzverfahren in einer Auftragsdicke von 3-5 cm appliziert. Anschließend wurde die Oberfläche geglättet, sodass der Auftrag einer weiteren (bisher üblichen) Beschichtung entfallen konnte. Ziel der Sanierung war es, den Tunnel auf den Stand der Technik zu bringen, und u.a. damit die Helligkeit (Lichtreflexionsgrad LRV ˃ 70) der Oberflächen samt Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Arbeiten umfassten das Entfernen der Innenschale und der Zwischendecke sowie die Herstellung eines neuen Innengewölbes aus Spritzbeton und Weißzementmörtel. Außerdem wurden die Fahrbahn, Entwässerung, elektrotechnische Ausstattung, Beleuchtung etc. erneuert.

Der Tunnel Dürnstein ist 472 m lang. Die Arbeiten wurden in einer Bauzeit von nur fünf Monaten von Ende Oktober bis Ende März 2019 durchgeführt. Am 29. März konnte die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden. Auftraggeber bzw. Bauherr war die Niederösterreichische Landesregierung.

Durch die Sanierung wurde die Helligkeit und somit die Verkehrssicherheit deutlich erhöht. Foto: Dyckerhoff
Durch die Sanierung wurde die Helligkeit und somit die Verkehrssicherheit deutlich erhöht. Foto: Dyckerhoff

Der Auftrag für die baulichen Instandsetzungsarbeiten lag bei der Habau Hoch- und Tiefbaugesellschaft aus Perg, und die Spritzmörtelarbeiten mit Weißzementmörtel wurden von der Firma Vogl.Plus GmbH aus Irdning durchgeführt. Bei der Verarbeitung im Nassspritzverfahren wird der Spritzmörtel nach dem Mischvorgang über eine Pumpe mittels Druckleitung zur Einbaustelle gefördert, dort mittels Spritzdüse pneumatisch aufgetragen und durch die Aufprallenergie optimal verdichtet. Das Spritzbetonverfahren hat den Vorteil, dass weder Schalung noch herkömmliche Verdichtung notwendig sind, verhältnismäßig dünne Schichten möglich sind, und je nach Untergrund sehr hohe Haftzugsfestigkeiten erreicht werden. Ebenso ist der Materialauftrag über Kopf in entsprechender Schichtdicke möglich.