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Energiewende? Nicht ohne sie.

Noch verfeuert die Schwerindustrie Kohle oder Erdgas, teils nutzt sie riesige Mengen Strom, um Glas oder Metall zu schmelzen und zu verarbeiten. Für’s Klima eigentlich unerwünscht, ökonomisch teils kaum zu vertreten bei gestiegenen Energiepreise und somit viel zu teuren Produkten im Vergleich zum Weltmarkt.

Die deutsche Energiewende scheint unausweichlich zu sein, eigentlich müsste sie gestern passiert sein und nicht erst morgen passieren. Aber – für den Einsatz von grünem Wasserstoff fehlen Anlagen und Leitungen.

Noch. Auf der Industriemesse Valve World freuen sich Aussteller aus der ganzen Welt, dass ihre Ventile jetzt sehr gefragt sind.

Egal ob lange Pipeline für Öl und Gas – oder kurze Transportwege zwischen Tankschiff und Landspeicher, in jeder Rohrleitung sind Ventile verbaut. Und je nach durchfließendem Medium steigen oder sinken die Ansprüche. Abwasser fließt duch simple Betonrohre – tiefkalter Wasserstoff fließt mit hohem Druck oder minus 195°C durch hochdichte Leitungen. Und je extremer der Einsatz, umso größer der Wunsch nach Sicherheit.

Dabei sind die Ventile viel mehr HighTech, als der Laie das oft glaubt. Etwa bei tiefkalten Flüssigkeiten wie Stickstoff, Sauerstoff oder eben Wasserstoff werden Ventile sehr kalt – außerdem müssen sie auch bei der Wartung in der Leitung verbleiben. Darum gibt es inzwischen auch das Ventil 4.0 – aus der Ferne zu bedienen und zu überprüfen. Sensoren messen Temperatur, Vibration und Stellung des Ventils – fernsteuerbare Ventile verhindern im Zweifelsfall Katastrophen.

Bis 2050 lässt die Europäische Union 470 Mrd. Euro in den Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft fließen. Neuerdings funktionslose russische Gasleitungen beschleunigen den Prozess. Gesellschaft und Politik möchten weg von fossilen Energieträgern. Ökonomisch eine Chance für Armaturen-, Leitungs- und Anlagenbauer auf der ganzen Welt – für’s Klima ein echtes Muss. Aufbruchstimmung auf der Fachmesse Valve World Expo.