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EM-Power 2019: Digitalisierung, dezentrale Konzepte, Sektorenkopplung und Energiemanagement

Die EM-Power, die Fachmesse für die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden, zählte im zweiten Veranstaltungsjahr 177 Anbieter, die ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die Kernthemen Energieeffizienz, dezentrale Energieversorgung und Energiemanagement präsentierten. Die EM-Power fokussiert innerhalb Europas größter energiewirtschaftlichen Plattform, The smarter E Europe, die Energienutzungsseite. Im Rahmen der Innovationsplattform für die neue Energiewelt finden darüber hinaus die Intersolar Europe, ees Europe sowie Power2Drive Europe statt. Die rund 50.000 Besucher der Fachmessen im Rahmen von The smarter E Europe erlebten ein umfangreiches Informationsangebot zu allen Aspekten der intelligenten und effizienten Energienutzung in Gebäuden, Quartieren und Industriebetrieben. Dabei geht es bei der EM-Power um Schwerpunkte wie Energiemanagement, Quartierskonzepte, Energiedienstleistungen und Contracting, Power-to-Heat-Anwendungen und Kraft-Wärme-Kopplung.

Die Kernzielgruppen der EM-Power sind die professionellen Energiekunden und Prosumer. Neben dem Ausstellungsbereich selbst stand besonders das gut besuchte Energie Kompakt Forum im Mittelpunkt. Anne Köhler, Leiterin Gas, Dekarbonisierung & digitale Energiewende vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft stellte im von ihr moderierten Themenblock „Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft“ klar, dass der intelligenten Vernetzung von Energieerzeugung, Speichern und Verbrauchern in Wohngebäuden, Wohnanlagen und Quartieren eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Energieversorgung zukommt. Ohne Messdaten können diese anspruchsvollen Energiesysteme allerdings nicht gemanagt werden. Daher bekräftigte sie die Wichtigkeit digitaler Mess- und Steuerungstechnologien. Sebastian Lange, Vorsitzender der Allianz bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV), stellte solaraktive Gebäudehüllen vor und forderte eine neue Baukultur in Form einer Verbindung von Solarenergie und Architektur. Digitale und vernetzte Technologien und Konzepte werden auch die Energieversorgung von Quartieren hin zu einer meist dezentralen Versorgung verändern, erläuterte Arndt Börkey, Leiter Strom und Regulierung vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft. Viele setzen auch darauf, den selbst produzierten erneuerbaren Strom nicht nur zu nutzen – zum Beispiel für Wärme – sondern auch zu vermarkten, zum Beispiel für Mobilität. Im Themenblock „Sektorenkopplung in Immobilien und Industrie“, moderiert von Detlef Hinderer, Ressortleiter Technik von Der Facility Manager, industrieBAU und hotelbau wurden spannende Best-Practice-Projekte vorgestellt. Die Themen hierbei richteten sich an Betreiber von Wohn- und Gewerbegebäuden, kommunalen Liegenschaften, Quartieren und Produktionsbetrieben sowie an Energie- und Facilitymanager, Planer und Berater aus Industrie und Immobilienwirtschaft.

Innovationsmotor Digitalisierung

Im Bereich der intelligenten Energienutzung in Industrie und Gebäuden ist die Digitalisierung ein Innovationsmotor. Mit Mondas und Axiotherm gewannen gleich zwei ausstellende Unternehmen der EM-Power einen The smarter E AWARD. Mondas erhielt den Preis für die Digitalisierung eines intelligenten Wärmenetzes bestehend aus dezentralen Solarthermieanlagen und einem Biomethan-Blockheizkraftwerk. Christian Neumann, Geschäftsführer von Mondas, freut sich über die Auszeichnung und ist mit der Teilnahme an der EM-Power sehr zufrieden. “Wir hatten viele gute Kontakte. Die drei Messetage sind für uns als junges Start-up sehr gut verlaufen. Insgesamt sehen wir die Ausrichtung der EM-Power als einen zukunftsweisenden Weg. Die Energiewende wird dezentral und digital sein. Es gibt zunehmend dezentrale Anlagen, die weit weg von ihrem Optimum laufen, und da können wir mit unseren Software-Services zu einer starken Verbesserung beitragen.“ Die Firma Axiotherm überzeugte die Jury mit einem modularen, skalierbaren System bestehend aus Latentwärmespeichern mit hoher Energiespeicherkapazität, elektrothermischer Station für Heiz- und Frischwasser und intelligenter Steuerung, das eine thermische Verwendung von überschüssigem Solarstrom über Power-to-Heat ermöglicht und zugleich die Eigenverbrauchsrate erhöht. „Wir haben mit der Auszeichnung niemals gerechnet“, unterstreicht Geschäftsführer Egon Schmitz. „Wir haben hier auf der EM-Power einen enormen Zuspruch und ein versiertes Fachpublikum aus allen Bereichen. Wir haben uns bereits wieder zur Teilnahme im nächsten Jahr entschieden. Die EM-Power ist für uns das Highlight des Jahres und die wichtigste Messe schlechthin.“ Auch von den Start-ups, die während The smarter E Europe vorgestellt wurden und die auf den Foren ihre Innovationen zur Dekarbonisierung, Dezentralisierung und natürlich Digitalisierung präsentierten, kamen rund 60 Prozent aus den Kategorien der EM-Power. Grund hierfür ist, dass intelligente Energienutzung in Gebäuden, Industrie und Liegenschaften im Wesentlichen auf digitalen und vernetzten Lösungen basiert.

Kleinwindanlagen haben eine große Zukunft

Sehr gut besucht war der „Gemeinschaftsstand Kleinwindkraft“. Immerhin sind nach einer Schätzung des Bundesverbands Kleinwindanlagen in Deutschland rund 4.000 Kleinwindanlagen mit einer Leistung zwischen 1,5 und 75 kW sowie rund 16.000 Anlagen mit einer Leistung von unter 1,5 kW und einer Gesamtleistung von rund 40 MW installiert. Das Interesse an solchen Klein- und Mikrowindanlagen ist groß, da sie eine ideale dezentrale Ergänzung zur Solarenergie im Netz oder Off-Grid darstellen, vor allem zu Zeiten mit geringerer Sonneneinstrahlung, beispielsweise im Herbst und Winter. Gesucht wurden vor allem Anlagen die sturmsicher sind, einer Dauerbelastung standhalten und nur geringen Schall produzieren. So schätzt Matthias Hesse, Vertrieb & Projektierung der Firma DeTec Vision die zweite Teilnahme an der EM-Power folgendermaßen ein: „Wir haben an den drei Messetagen wiederholt genau das richtige Publikum getroffen und viele gute Kontakte geknüpft. Vor allem die Internationalität der Fachbesucher war sehr hoch. Wir freuen uns schon auf die Veranstaltung 2020“.

Auch an den Messerundgängen „PV Guided Tours“ nahmen viele der Besucher teil. Die Tour-Themen „Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV)“ und “Intelligente Leistungselektronik zur autarken Versorgung von Gebäuden mit Strom, Kälte und Wärme“ waren für die Aussteller sehr wertvoll, da sie in Kontakt mit vielen interessierten Fachbesuchern kamen.

Die EM-Power sowie die Parallelmessen Intersolar Europe, ees Europe und Power2Drive Europe finden vom 17. bis 19. Juni 2020 im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe auf der Messe München statt.
www.em-power.eu
www.TheSmarterE.de