Deckenstrahlplatten für energieeffiziente Hallenbeheizung
Für eine Großbestellung von Produktionsanlagen für Solarzellen aus dem asiatischen Raum musste der Maschinenbauer RENA Technologies GmbH aus Gütenbach im Schwarzwald seine Produktionskapazitäten spontan erheblich ausbauen und mietete dafür im Sommer 2020 eine Großhalle im benachbarten Mönchweiler an. Um den Mitarbeitenden in der nasschemischen Anlagenproduktion ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten und gleichzeitig höchsten Ansprüchen an Reinheit und Energieeffizienz gerecht zu werden, entschied sich RENA für die Beheizung mit Deckenstrahlplatten des Raumklimaspezialisten Zehnder. Innerhalb weniger Wochen war das neue Heizsystem einsatzbereit und wurde aufgrund der optimalen Zusammenarbeit kurzerhand auch auf den nachträglich vor Ort angesiedelten Logistikbereich ausgeweitet. Heute versorgen insgesamt 76 Deckenstrahlplatten Zehnder ZFP in Mönchweiler circa 14.000 m² mit behaglicher Wärme und sind damit aktiver Teil einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte.
Schnelle Expansion und Standortsuche
Im Sommer 2020 musste plötzlich alles ganz schnell gehen: Die RENA Technologies GmbH aus Gütenbach im Schwarzwald, weltweit Technologieführer bei der Herstellung von nasschemischen Prozessanlagen, bekam einen Großauftrag aus Asien. Markus Hummel, Leiter Operations Europe, gewährt dazu Einblick in die Hintergründe und berichtet, dass es um die Lieferung von Produktionsanlagen für Solarzellen im Wert von mehreren Millionen Euro ging. Dieser Auftrag sei für die Wachstumsstrategie elementar gewesen und habe nicht ausgeschlagen werden können. Selbst wenn RENA Technologies dafür ein gewisses Risiko habe eingehen müssen, war es nach seinen Worten die klare Entscheidung, den Auftrag anzunehmen. Zum Zeitpunkt der Zusage habe die Firma jedoch nicht über die nötigen Produktionsflächen verfügt, um die Menge der bestellten Anlagen in der gegebenen Zeit bereitzustellen. Ein Neubau am Firmenstandort Gütenbach sei zwar bereits geplant gewesen, durch die Coronapandemie allerdings ausgebremst worden. Markus Hummel ergänzt, dass selbst dieses neue Gebäude für den Auftrag aus Asien nicht ausreichend gewesen wäre und dass man sich daher im Sommer 2020 eilig auf die Suche nach einem geeigneten Bestandsgebäude gemacht habe, das kurzfristig für die Produktion zu beziehen war.
Die RENA Technologies GmbH wurde 1993 am heutigen Hauptstandort Gütenbach gegründet und stellt Maschinen zur nasschemischen Prozessierung von Substraten wie Solarzellenwafer oder Halbleitern her. Mittlerweile wurden ca. 3.300 dieser Anlagen auf dem gesamten Globus installiert, weltweit beschäftigt RENA Technologies dafür insgesamt gut 1.200 Mitarbeitende. Dirk Hensel, Marketingleiter bei RENA Technologies, erläutert, dass das Unternehmen dabei als Komplettanbieter für seine Kunden fungiere und neben der Konstruktion der Anlagen auch die Inbetriebnahme vor Ort sowie den kompletten Service übernehme. Eine typische Produktionsanlage für Solarzellen mit circa zehn bis 16 Metern Länge dauere dabei fünf bis 15 Wochen in der Herstellung, große Halbleiter- oder Medizinanlagen benötigten auch schon einmal 20 bis 30 Wochen.
Herausforderungen bei der Sanierung
Glücklicherweise fand RENA Technologies im rund 30 Kilometer entfernten Mönchweiler zeitnah einen weitläufigen Hallenkomplex, der frei und von einer Immobiliengesellschaft aufgekauft worden war. Das Gebäude, ein einstöckiger Bau mit Betontragwerk und Sheddach, wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen Mitte der 1970er und Anfang der 1980er Jahre erbaut und misst insgesamt 28.000 m². Die RENA Technologies GmbH mietete am Ende circa die Hälfte der vorhandenen Fläche an – verteilt auf drei Hallenabschnitte. Der Rest wird anderweitig vermietet.
Beim Blick auf den Zeitstrahl befinden wir uns nun im Juli 2020. Die passende Lokalität ist gefunden, jedoch liegt vor allen Beteiligten noch ein weiter Weg, bis die erste Anlage in Mönchweiler vom Band laufen kann. Die Halle musste zuerst entrümpelt, grundlegend saniert und entsprechend der hohen Standards von RENA Technologies neu eingerichtet werden. Michael Schönfelder, Geschäftsführer des ausführenden SHK-Fachbetriebs Schwer & Co., erinnert sich daran, dass die Beheizung des Gebäudes definitiv eine Schwachstelle gewesen sei. Er fügt hinzu, dass vor der Sanierung mittels einer einfachen Luftheizung über Betonschächte geheizt worden sei, was nicht nur energetisch eine Katastrophe gewesen, sondern auch die hygienischen Ansprüche von RENA Technologies nicht erfüllt habe. Markus Hummel erklärt hierzu, dass bei ihrer Produktion Reinheit das oberste Gebot sei und alles daran gesetzt werde, dass kein Staub und Dreck in die Maschinen komme. Schon das kleinste Staubkorn auf einem Halbleiterwafer in der Herstellung mache einen Computerchip schließlich komplett nutzlos. Somit sollte die Heizanlage keinen Luftzug verursachen oder zu einer Staubverwirbelung beitragen, weshalb alle auf Konvektion basierenden Heizvarianten ausschieden. In ihrem Gütenbacher Hauptsitz habe RENA Technologies bereits positive Erfahrungen mit Deckenstrahlplatten gemacht, weshalb diese Variante favorisiert wurde. Michael Schönfelder brachte dann den Raumklimaspezialisten Zehnder aus Lahr/Schwarzwald ins Spiel, mit dem er schon einige erfolgreiche Projekte abgeschlossen hatte.
Zehnder-Deckenstrahlplatten als Lösung
An dieser Stelle nahm der Weg zu einer neuen Produktionsstätte für die RENA Technologies GmbH noch einmal richtig Fahrt auf. Lediglich sieben Tage vergingen vom ersten Telefonat zwischen Schönfelder und Zehnder-Gebietsleiter Maik Brauer bis zum fertigen Angebot. Michael Schönfelder betont, dass er sich ganz genau erinnere, wie RENA Technologies an einem Freitagnachmittag Kontakt aufgenommen habe. Er habe dann am Samstag Zehnder ins Boot geholt und Herr Brauer habe bereits über das Wochenende einen ersten Angebotsentwurf erstellt. Markus Hummel ergänzt, dass allen Beteiligten die Dringlichkeit des Projekts zu jeder Zeit bewusst gewesen sei. Ein derart proaktives und beherztes Handeln sei nicht selbstverständlich und werde bei RENA Technologies sehr geschätzt.
Zehnder Deckenstrahlplatten zeichnen sich durch das zugrundeliegende Strahlungsprinzip aus, wodurch das Heizsystem besonders reaktionsschnell, energieeffizient und behaglich für Wärme sorgt. Ein positiver Effekt kommt in dem voluminösen Hallenkomplex in Mönchweiler besonders zum Tragen: Um menschliche Körper oder Gegenstände im Raum mit angenehmer Wärme zu versorgen, muss nicht erst die gesamte Raumluft erwärmt werden. Dadurch lässt sich mit einem wesentlich geringeren Energieeinsatz arbeiten. Maik Brauer, Gebietsleiter bei Zehnder, hebt zudem hervor, dass durch die Beheizung mit Deckenstrahlplatten keinerlei Luftbewegung und somit keine Aufwirbelung von Staub oder anderen Partikeln entstehe. Für RENA Technologies sei das äußerst wichtig. Praktischerweise funktioniere das Heizsystem von Zehnder außerdem komplett ohne Wartung und zeichne sich durch eine besonders lange Lebensdauer aus. Brauer merkt an, dass die optionale Kühlfunktion der Deckenstrahlplatten in Mönchweiler zwar nicht gewünscht gewesen sei, sich aber jederzeit einfach nachrüsten ließe.
Montage, Flexibilität und weitere Projekte
Die Montage erfolgte via Kettensystemen, die wiederum am Sheddach der Halle befestigt wurden. Dank des geringen Gewichts der Deckenstrahlplatten Zehnder ZFP stellte die Statik dabei kein Problem dar. Bei der Planung und Installation konnten die ausführenden Firmen dafür sorgen, dass die Lichtbänder in der Decke nicht verdeckt wurden. So profitieren die Mitarbeitenden von RENA Technologies neben der angenehmen Temperierung weiterhin vom Tageslichteinfall. Die Deckenstrahlplatten sind mit einer Vorlauftemperatur von 75 °C sowie einer Rücklauftemperatur von 50 °C bei 20 °C Raumtemperatur ausgelegt. Aufgrund der Flexibilität bei Vor- und Rücklauftemperaturen konnten die alten Heizrohre einfach weiterverwendet werden, ohne dass ein aufwendiger Austausch nötig wurde. Die Energiezentrale des Hallenkomplexes ist in einem eigenen Gebäude untergebracht und besteht aus einer Gasbrennwertheizung mit zwei Kesseln à 1.000 kW Leistung.
Neben der Installation des neuen Heizsystems fielen parallel zahlreiche weitere Aufgaben an. Zusätzlich zur Beseitigung der Überreste des Vormieters mussten neue Zwischenwände errichtet, Elektroleitungen verlegt sowie die Verfügbarkeit von Druckluft und Wasser gewährleistet werden. Michael Schönfelder stellt fest, dass der Abschluss der Sanierung niemals rechtzeitig möglich gewesen wäre, ohne die optimale Verzahnung aller Gewerke, die parallel in der Großhalle arbeiteten. Während der Arbeiten in der Produktionshalle kam seitens RENA Technologies noch der Wunsch nach einem Lagerplatz für die fertiggestellten Anlagen auf. Dafür wurde kurzerhand eine angrenzende Halle mit knapp 3.000 m² angemietet, wo nochmals 13 Deckenstrahlplatten Zehnder ZFP mit einer Gesamtlänge von 770 Laufmetern installiert wurden. Schönfelder betont, dass der Zeitplan dabei zu keiner Zeit in Gefahr geraten sei, was zu einem großen Teil an der Flexibilität liege, die Zehnder auch hier wieder bewiesen habe.
Abschluss und Ausblick
Die Produktion der bestellten Produktionsanlagen konnte schließlich im November 2020 starten, der erste Teil wurde pünktlich im Januar 2021 ausgeliefert. Der Großauftrag aus Asien lief insgesamt ein halbes Jahr und wurde Mitte 2021 zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen. Markus Hummel, Leiter Operations Europe, fasst den Erfolg so zusammen, dass alles richtig gemacht worden sei. Trotz des sehr anspruchsvollen Zeitplans habe bei der RENA Technologies GmbH alles optimal funktioniert. Dadurch habe man die Wachstumsstrategie wie gewünscht vorantreiben und sich erfolgreich weiterentwickeln können. Er betont, dass es außerordentlich Spaß gemacht habe, diese Herkulesaufgabe zu bewältigen, bei der alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten. Zehnder spielte dabei als verlässlicher Partner von Beginn an eine zentrale Rolle. Weniger als drei Monate nach der ersten Kontaktaufnahme waren die 65 Deckenstrahlplatten in der Produktions- und Lagerhalle bereits einsatzfähig. Seitdem beheizen sie die circa 10.000 m² zuverlässig und entsprechen den anspruchsvollen Vorgaben des Maschinenbauers. Die versteckte Platzierung unter der Hallendecke spielte ihre Vorteile nicht nur während der Sanierungsarbeiten aus, wo alle Gewerke ungestört arbeiten konnten. Markus Hummel führt abschließend aus, dass RENA Technologies im Projektgeschäft arbeite und daher keine geglättete Produktion wie beispielsweise ein Automobilzulieferer habe. Aus diesem Grund müssten sie stets flexibel sein und hätten diesen Anspruch auch an ihre Produktionsstätten. Dank der unter der Decke angebrachten Deckenstrahlplatten könne die Halle jederzeit umstrukturiert werden. Egal was sich verändere, auf das Heizsystem sei immer Verlass.
Im Herbst 2021 begannen bereits die nächsten Sanierungsarbeiten im Mönchweiler Hallenkomplex: Ursprünglich für den Standort Gütenbach geplant, mietete RENA Technologies hier eine zusätzliche Halle mit etwa 4.000 m² an, um dort die Logistik unterzubringen. Aufgrund der sehr guten Partnerschaft mit Zehnder kamen dort ebenfalls Deckenstrahlplatten Zehnder ZFP zum Einsatz. Heute sorgen somit insgesamt 76 Deckenstrahlplatten mit einer Länge von 2.616 Laufmetern bei RENA für ein behagliches Innenraumklima. Michael Schönfelder erklärt, dass ihn diese Entscheidung nicht weiter überrasche, da die Kunden stets wunschlos glücklich mit den Deckenstrahlplatten von Zehnder seien. Wer einmal auf den Geschmack gekommen sei, greife jedes Mal wieder zu – ein größeres Lob könne er dem Partner Zehnder gar nicht aussprechen.