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Wellenförmige Fassade für das Hotel Wagram

Sie sind der Dauerbrenner in der modernen Architektur, ermöglichen sie doch wie kein anderer Baustoff das Zusammenspiel mit Licht und Natur: Glasfassaden und große Glasflächen an Außenwänden. In einer ersten Experimentierphase ging es vor allem darum, die Grenzen des Machbaren immer weiter zu verschieben.

Sie sind der Dauerbrenner in der modernen Architektur, ermöglichen sie doch wie kein anderer Baustoff das Zusammenspiel mit Licht und Natur: Glasfassaden und große Glasflächen an Außenwänden. In einer ersten Experimentierphase ging es vor allem darum, die Grenzen des Machbaren immer weiter zu verschieben.

Nach Joachim Stoß, Geschäftsführer der Edgetech Europe GmbH in Heinsberg sind gerade außergewöhnliche Fassaden- und Glaskonstruktionen mit gebogenen oder großformatigen Isoliergläsern oft Black-Box-Projekte. Da wird im Vorfeld viel experimentiert und getestet. Im unserem speziellen Bereich der Abstandhalter bedeutet das aufgrund der individuellen Glasformen und unterschiedlicher Biegeradien in der Regel manuelle Verarbeitung. Dass diese mit hoher Präzision erfolgen muss, um auch noch nach Jahren einen sauberen und hermetisch dichten Randverbund zu gewährleisten, versteht sich von selbst.

Mehr und mehr rücken heute Fragen nach Lebensdauer sowie nach der Optimierung und Aufrechterhaltung der strukturellen Integrität von Glaskonstruktionen in den Vordergrund. Die flexiblen Abstandhalter »Super Spacer« haben in Scherbelastungstests sowie im Hurricane-Simulator ihre Beständigkeit gegen Klimalasten und mechanische Beanspruchung immer wieder bewiesen. Christoph Rubel, Technikspezialist, erklärt, dass aufgrund des elastischen Materials der Randverbund flexibel wird, sprich, der Abstandhalter den Druck abfedert und die Bruchgefahr deutlich reduziert.

Fassaden mit gebogenen Glaselementen sind im Kommen. Eines der aufsehenerregendsten Projekte der Nullerdekade und auch eines der ersten seiner Art in Europa war das Hotel Wagram in Paris. Entworfen hatte die wellenförmige Fassade das Atelier Christian de Portzamparc, die Umsetzung erfolgte 2009 durch den Fassadenspezialisten Seele. Auf Augenhöhe mit den Passanten verlaufen vor dem Erdgeschoss geradlinige Glasbänder aus 2 x 4,3 Meter großen Scheiben, die mit »Super Spacer TriSeal Premium Plus« im Randverbund und einer Silikondichtung an den vertikalen Scheibenstößen ausgeführt sind.

Bei Scheiben dieser Größenordnung war es wichtig, dass die Profilkonstruktion die Bewegungen der oberen Geschossdecken auffangen kann. Der Randverbund mit dem flexiblen Abstandhalter im Isolierglas musste überdies bei den durch die Biegung steifen Gläser die thermischen und dynamischen Lasten aufnehmen und zudem zusammen mit dem Silikondichtstoff die Langlebigkeit von solch wertvollen Fassadenelementen sicherstellen. Vor den Hotelzimmern in den Obergeschossen bilden gebogene Zweifach-Isoliergläser die charakteristischen Wellen.

Die Elemente sind 2,60 Meter hoch und bis zu 4,30 Meter breit und mit 11 verschiedenen Radien von 900 bis 1.100 Millimeter gefertigt. Christoph Rubel, Technikspezialist, zu der besonderen Herausforderung für alle Projektbeteiligten: „Durch die Biegung des Glases ist die Oberflächenspannung nicht mehr gleichmäßig über die einzelnen Scheiben verteilt, gleichzeitig ist die Steifigkeit höher als bei planem Glas. Wirken mechanische Belastungen wie Klimalasten oder Wind von außen auf die gebogenen Scheiben, belasten diese also in viel größerem Maß den Randverbund. Für die Langlebigkeit der gesamten Konstruktion spielen Glasart und -dicke, alterungs- und witterungsbeständige Sekundärdichtstoffe und Fassadenverkleber sowie ein elastischer Abstandhalter zusammen.“

Edgetech Europe GmbH, www.superspacer.com

Glasfassade des Hotel Wagram in Paris

Glasfassade des Hotel Wagram in Paris