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Dyckerhoff liefert Zement für Erweiterung am Frankfurter Flughafen

Der Neubau des Terminals 3 am Frankfurter Flughafen ist derzeit eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas. Da die Baugrube für die Bodenplatte tiefer als der Grundwasserspiegel ist, muss die Bodenplatte zunächst unter Wasser betoniert werden. Zur Herstellung des Unterwasserbetons liefert Dyckerhoff 12.000 t Zement der Sorte CEM III/A 32,5 N-LH.

Für den Unterwasserbeton liefert Dyckerhoff 12.000 t Zement. Foto: Fraport
Für den Unterwasserbeton liefert Dyckerhoff 12.000 t Zement. Foto: Fraport

Die Baugrube ist knapp 66.000 m² groß. Der Aushub erfolgte in zwei Etappen. Zunächst wurde trocken bis auf eine Tiefe von 5,5 m, knapp über dem Grundwasserspiegel, gebaggert. Vor dem weiteren Aushub mussten die Baugrube bzw. die einzelnen Docks mit Spundwänden gesichert werden. Anschließend wurde im Nassaushub um weitere 8 bis 11 Meter auf die benötigte Tiefe ausgehoben. Nach Beendigung der Aushubarbeiten wurden insgesamt 3.500 Auftriebsanker, sogenannte Mikropfähle, gesetzt. Diese übernehmen später die Auftriebssicherung der Unterwasserbetonsohle. Die Arbeiten unter Wasser führten Industrietaucher aus. Eine der größten Herausforderungen ist dabei die schlechte Sicht für die Taucher. Auch wenn das Wasser durch spezielle Reinigungsverfahren von dem durch die Bauaktivitäten aufgewirbelten Sand und Schlamm gereinigt wird, beträgt die Sicht unter Wasser weniger als einen Meter. Tastsinn und Gehör sowie eine gute Kommunikation mit den Kollegen oberhalb des Wassers sind daher besonders wichtig.

Die einzelnen Docks wurden mit Spundwänden gesichert. Foto: Fraport
Die einzelnen Docks wurden mit Spundwänden gesichert. Foto: Fraport

Vor dem Start der Unterwasserbetonage ebnen die Industrietaucher den Boden ein, damit die Bodenplatte eine gleichmäßige Dicke aufweist. Dabei werden mithilfe einer Art Staubsauger Sand und Schlamm abgesaugt. Der Einbau des Betons erfolgt mittels Pumpe. Auch hier kommen die Taucher wieder zum Einsatz: Sie prüfen, ob eine ebene Fläche entsteht. Nach etwa 5 Wochen Aushärtung kann das Wasser aus den Gruben abgepumpt und die Bodenplatte gesäubert werden. Das abgepumpte Wasser wird vor Ort gereinigt und über spezielle Versickerungsanlagen dem Grundwasser am Flughafen wieder zugeführt. Die Baugrube wird abschnittsweise vorbereitet und dann von Industrietauchern betoniert. Dadurch entstehen kurze Betonierabschnitte mit extrem hoher Tagesleistung. Auch die von Dyckerhoff anzuliefernden Zementmengen schwanken dadurch sehr stark, teilweise verlassen täglich rund 20 Silofahrzeuge das Dyckerhoff Stammwerk in Wiesbaden. Start der Lieferungen war im März 2019.

Der Beton (insgesamt rund 40.000 m³) wird von der Firma Sehring Beton hergestellt, die direkt vor Ort eine mobile Mischanlage errichtet hat. Die Bauausführung liegt bei der Arge Ingenieurbau Baugrube T3, die aus den Unternehmen Adam Hörnig Bau und Bickhardt Bau besteht. Das Gelände, auf dem jetzt Terminal 3 entsteht, hat eine ereignisreiche Geschichte. In den Jahren 1945 bis 2005 wurde es von der US Luftwaffe genutzt und war der größte Militärflughafen außerhalb der USA. Die offizielle Baugenehmigung für den Bau von Terminal 3 wurde im Jahr 2012 erteilt. Der Entwurf stammt von Christoph Mäckler Architekten aus Frankfurt.