Zwei Aussichtstürme aus Holz gewinnen Ingenieur-Schülerwettbewerb
Im Schülerwettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammer Baden-Württemberg machten diesmal zwei sehr unterschiedliche Holzmodelle aus Stuttgart und Schömberg das Rennen. 1.689 Schülerinnen und Schüler nahmen unter dem Motto „Aussichtsturm – fantasievoll konstruiert!“ am Wettbewerb teil.
„Es ist jedes Jahr aufs Neue faszinierend, wie viele junge Nachwuchsingenieure sich an unserem Schülerwettbewerb beteiligen und wie viele kunstvolle und aus ingenieurbaulicher Sicht bemerkenswerte Bauwerke eingereicht werden. Ich hoffe, dass sich nicht zuletzt auf Grund der Teilnahme am Wettbewerb Schülerinnen und Schüler später für den Ingenieurberuf entscheiden“, so Davina Übelacker, Geschäftsführerin der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. 514 Modelle wurden für den Landeswettbewerb eingereicht – die sonst im Europapark Rust stattfindende Preisverleihung musste diesmal wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Beim Landeswettbewerb unter der Schirmherrschaft von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann wurden in zwei Alterskategorien jeweils 15 Preise verliehen, die unter dem Link zur Platzierungsliste am Ende der Pressemitteilung zum Download bereitstehen.
Aussichtsturm mit stabiler Plattform
Planungsaufgabe war der Entwurf eines Aussichtsturmes und der Bau als Modell. Die gesamte Konstruktion durfte eine Grundfläche von 25 x 25 Zentimeter sowie eine Gesamthöhe von 80 Zentimeter nicht überschreiten. Ab einer Höhe von 70 Zentimeter über der Grundfläche sollte eine beliebig gestaltete Aussichtsplattform, die so stabil ist, einen 1kg-Beutel Sand tragen zu können, gebaut werden.
Es duften nur einfache Materialien verwendet werden. Die Baumaterialien sollten ohne Einsatz von elektrischen Maschinen bearbeitbar sein. Die Auswahl der Baumaterialien wurde den Schülerinnen und Schülern selbst überlassen.
Holzmodelle mit unterschiedlichen Ansätzen
Zwei Holzmodelle gewannen in diesem Jahr den Wettbewerb, die sehr unterschiedlich konstruiert wurden: Das eine punktete mit smarter Ausrichtung an den Formen der Natur, das andere mit präziser und raffinierter Bauweise. Das Siegermodell aus der Kategorie bis Klassenstufe 8 stammte in diesem Jahr von der Stuttgarter Merz Schule der Kinder Grundschule mit dem Modell „EruGe – Lebensfreude im Kiefernduft“, das von der Jury insbesondere wegen seiner Kreativität ausgezeichnet wurde. Die Konstruktion des Turms wurde weitgehend an den natürlichen Formen natürlich gewachsener Äste ausgerichtet, aus dem das Modell hauptsächlich besteht. Der Sieger-Aussichtsturm der Kategorie ab Klassenstufe 9 kam – wie bereits vergangenes Jahr – von der Realschule Schömberg. Die beiden Schüler Josua Netzer und Pius Schwenk der Klasse 9a konnten mit dem Modell „Heureka“ die Jury überzeugen. Das Modell bekam von den Juroren in den Kategorien „Gestaltung und Originalität“ und „Verarbeitungsqualität“ die volle Punktzahl!
Erfolgsmodell zur Nachwuchsgewinnung
Die Ingenieurkammer Baden-Württemberg richtet jedes Jahr den kreativ-technischen Schülerwettbewerb aus, bei dem allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in ganz Baden-Württemberg teilnehmen dürfen. Mit herkömmlichen Materialien werden „Ingenieurbauwerke“ von Schülerinnen und Schülern geplant und gebaut. In den zurückliegenden 15 Schülerwettbewerben konnten allein in Baden-Württemberg über 27.000 Schülerinnen und Schüler mit 10.000 geplanten Miniaturbauten begeistern. Ausgelobt wird der Wettbewerb mittlerweile durch die Ingenieurkammern in 15 Bundesländern. Mit jährlich 5.000 Teilnehmern gehört der Schülerwettbewerb Junior.ING zu einem der größten deutschlandweit. Die Gewinner des Schülerwettbewerbs erhalten von der Bundes-ingenieurkammer auch dieses Jahr einen Preis zur Entschädigung für den Ausfall des Bundeswettbewerbs in Berlin auf Grund der Corona-Pandemie.