Dauerhafter Feuchteschutz für kirchliches Archivgut
Das Landeskirchliche Archiv in Nürnberg verwaltet und bewahrt historisch bedeutsames Archivgut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Zu den Archivbeständen gehören Urkunden von Päpsten und Kaisern, Briefe von Luther und Melanchthon, Originale von Dürer, geschichtsträchtige Filme, Tonaufnahmen und Zeitungsausschnitte sowie rund 120.000 Bücher.
Das Landeskirchliche Archiv in Nürnberg verwaltet und bewahrt historisch bedeutsames Archivgut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Zu den Archivbeständen gehören Urkunden von Päpsten und Kaisern, Briefe von Luther und Melanchthon, Originale von Dürer, geschichtsträchtige Filme, Tonaufnahmen und Zeitungsausschnitte sowie rund 120.000 Bücher.
Da die Kapazität des bestehenden Archivs nicht mehr ausreicht, wird derzeit ein Neubau auf dem benachbarten Grundstück errichtet, der 2013 fertiggestellt werden soll – die ersten Geschosse des Rohbaus stehen bereits. Auf einem 2.500 Quadratmeter großen Areal entsteht ein Gebäude mit direktem Blick auf den Wöhrder See, das mit einem Unter- und sechs Obergeschossen ausreichend Raum für die wertvollen Archivalien bietet. Der preisgekrönte Entwurf stammt vom Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner, das bereits das Stadtplanungsarchiv in Shanghai sowie den Christus-Pavillon der Expo 2000 in Hannover plante. Der markante Archivneubau in Nürnberg besteht aus zwei freischwebenden Kuben, die ineinander verschränkt sind und auf einem über ein Meter hohen Sockel ruhen. Die solitäre Gebäudeskulptur ergänzt sich optisch zum benachbarten Predigerseminar, dessen parkähnlicher Garten an das neue Archiv grenzt. Im Erdgeschoss befindet sich der öffentlich zugängliche Gebäudeteil mit Foyer, Bibliothek und Lesesaal sowie einem Veranstaltungsraum für 150 Personen. Die weiteren Geschosse sind größtenteils Magazinräumen vorbehalten, die insgesamt rund 30 Regalkilometer Archivgut fassen können. Dazu kommen Büroräume für die Verwaltung sowie ein Bereich für die Restaurierung und Bearbeitung der Archivalien.
Zuverlässige Abdichtung für wertvolle Dokumente
Nach Fertigstellung sollen im Untergeschoss des Neubaus historische und feuchteempfindliche Archivgüter beherbergt werden. Die Außenwände sind jedoch stets drückendem Wasser ausgesetzt, da sich das UG in Höhe des anstehenden Grundwassers befindet. Zudem fällt das Gelände in Richtung Süden ab, weshalb auch das Erdgeschoss teilweise im Erdreich liegt. Um die wertvollen Archivalien bestmöglich vor schädlicher Feuchtigkeit zu schützen, ist eine absolut sichere Abdichtungslösung erforderlich, die den hohen bauphysikalischen Anforderungen gerecht wird. Ausgeführt wurden die Abdichtungsarbeiten von der Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH aus dem oberfränkischen Weismain.
Leistungsstarke Abdichtungslösung
Insgesamt wurde eine 3.500 Quadratmeter große Fläche im erdberührten Bereich als Weiße Wanne gemäß der Nutzungsklasse A ausgebildet. Zur Gewährleistung einer dauerhaften und hinterlaufsicheren Bauwerksabdichtung wurde die WU-Konstruktion mit der flexiblen und rissüberbrückenden Frischbetonverbundabdichtung (FBV) »SikaProof A« von Sika Deutschland ergänzt. Diese Dichtungsbahn verbindet die Stärken einer wasserundurchlässigen Betonkonstruktion mit einer Flächenabdichtung und zeichnet sich durch die spezielle Grid-Seal-Technologie aus. Sie wird vor den Bewehrungs- und Betonarbeiten am Boden und auf der Schalung in den Wänden installiert.
»SikaProof A« besteht aus einer mehrlagigen Abdichtungsmembran aus hochflexiblen Polyolefinen. Auf der Betonageseite ist die Membran mit einem Vlies kaschiert. Bei der Betonage penetriert der Frischbeton das Vlies und füllt dieses mit Zementleim. Dazu ist eine entsprechende Konsistenz der Klassen F2-F6 erforderlich. Aufgrund einer flächigen Verkrallung verbindet sich der Frischbeton beim Erhärtungsprozess dauerhaft mechanisch mit dem Bauwerk und umschließt die Betonkonstruktion wie eine dichte Haut.
Der Hinterlaufschutz wird durch die spezielle Grid-Seal-Technologie sichergestellt. Die gitternetzartige Struktur der Dichtungsbahn ist mit einem polyolefinischen Dichtstoff gefüllt. Im Falle einer Beschädigung der Dichtungsmembran wird das eintretende Wasser innerhalb eines sehr kleinen Teilbereiches wirksam zurückgehalten und kann die Verbundabdichtung nicht hinterwandern. Ein Wassereintritt ins Bauwerk ist somit nur noch dann möglich, wenn ein Riss oder eine Fehlstelle im Beton deckungsgleich mit der Beschädigung der Membran ist. Aber auch in diesem Fall kann eine Sanierung sehr einfach mittels Bohrpackerinjektion erfolgen.
Für eine einwandfreie Abdichtung des Archivneubaus wurden nach der Verlegung von »SikaProof A« im Nachgang sämtliche Detailausbildungen, wie Rohrdurchführungen, Spannstellen und Boden-Wandfugen mit dem »Tricoflex« Abklebesystem geschlossen. Dieses System setzt sich aus dem hochflexiblen TPE-Dichtstreifen »Tricoflex« und dem 2-komponentigen Epoxidharzkleber »FU 60« zusammen. Die beiden Systeme »Tricoflex« und »SikaProof A« sind aufeinander abgestimmt und sorgen für eine dauerhafte und sichere Abdichtung.
Sika Deutschland GmbH, www.sika.de
Fotos: Sika Deutschland GmbH