Eloxierte Aluminiumbrücke für Fußgänger
Seit 1987 war die einzige Direktverbindung zwischen der luxemburgischen Gemeinde Moersdorf und der deutschen Ortschaft Metzdorf eine Holzbrücke über die Sauer – einem Fluss, der auf 50 Kilometern gleichzeitig die Grenze zwischen beiden Staaten markiert. Eine Überprüfung im Jahr 2013 ergab, dass die Konstruktion marode war und eine Sanierung zu aufwendig gewesen wäre – ein Neubau war erforderlich. Damit dieser der Witterung langfristig standhalten kann, entschieden sich die Verantwortlichen für eine Aluminium-Leichtbaukonstruktion der PML GmbH; das Unternehmen hat bereits zahlreiche korrosionsbeständige Brücken realisiert. Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war es, eine Konstruktion mit einer Verkehrslast von bis zu 12 t zu gewährleisten, um auch den Einsatzfahrzeugen der lokalen Feuerwehr die Überfahrt zu ermöglichen. Zudem bestehen alle Segmente – ausgenommen der Pylonen und Zugstäbe – aus eloxiertem Aluminium und sind somit vor Korrosion und Witterungseinflüssen geschützt. Für die Objektplanung einschließlich der Bauüberwachung war das Ingenieurbüro Zimmermann Beratende Ingenieure Trier zuständig.
Die beiden Ortschaften waren bis vor einiger Zeit lediglich über eine alte Holzbrücke für Fußgänger direkt miteinander verbunden, sodass die Einsatzfahrzeuge der Metzdorfer Feuerwehr erst Umwege fahren mussten, um an den Brandherd zu gelangen. Die aus dem Jahr 1987 stammende Holzkonstruktion wiederum war mit der Zeit morsch geworden und musste daher ersetzt werden. Nachdem ein Kostenvoranschlag ergeben hatte, dass eine Sanierung zu aufwendig sei, entschieden sich die Planer für eine witterungsbeständige Leichtbauvariante aus eloxiertem Aluminium. Deshalb wurde die PML GmbH mit einem Neubau beauftragt, da das Unternehmen bereits sehr viele Übergänge dieser Art realisiert hat. Zusätzlich galt es bei diesem Projekt, die Traglast und Überfahrt für ein bis zu 12 t schweres Feuerwehrfahrzeug zu gewährleisten. „Die Löschfahrzeuge der Feuerwehr Metzdorf stehen auf der anderen Flussseite und mussten bisher für einen Einsatz auf deutscher Seite über Langsur oder Ralingen fahren“, erklärt Jörg Petrowski, Vertriebsleiter der PML GmbH. „Deshalb statteten wir die Neukonstruktion zusätzlich mit einer speziellen Fahrbahn und einer erhöhten Traglast aus.“ Im Winter 2018 konnte die Brücke für die Anwohner und die freiwillige Feuerwehr freigegeben werden.
Eloxierte Brücke aus vier Teilen wurde innerhalb einer Woche aufgestellt
Da die neue 66 m lange Metallkonstruktion für ein Fahrzeug ausgelegt sein muss, reicht die übliche Mindestbreite für Fuß- und Radwegbrücken von 2,50 Meter nicht aus. Eine Erweiterung auf 3,30 Meter wurde notwendig, wodurch die Brückenteile eine Überbreite aufwiesen, was den Transport jedoch erschwerte. „Daher musste die Montage der Querträger zur Befestigung der Zugstäbe diesmal vor Ort vorgenommen werden“, erklärt Petrowski. Dies sollte jedoch die einzige Hürde beim Einschwenken und Platzieren der an zwei Stahl-Pylonen abgespannten Schrägseilbrücke bleiben. „Die Endmontage verlief komplikationslos, der Standort selbst war hervorragend für die Montagearbeiten und das Einschwenken der Brückenteile geeignet“, berichtet Dr.-Ing. Georg Zimmermann, Leitung des zuständigen Ingenieurbüros Zimmermann Beratende Ingenieure Trier. Vorab wurde der erste Pylon gesetzt. Die in vier Teilen angelieferte Brücke selbst wurde daraufhin eingeschwenkt und gleichzeitig der zweite Pylon befestigt. Für die Anlieferung, den Zusammenbau der vorgefertigten Abschnitte am Baugrund sowie das finale Einschwenken waren insgesamt lediglich sieben Tage notwendig.
Da der moderne Neubau dem Erscheinungsbild der Vorgängerbrücke entsprechen sollte, wurde der neue Übergang als Pylonbrücke in ähnlicher Optik realisiert. Die Höhenlage orientiert sich ebenfalls an der alten Brücke, um den Hochwasserschutz weiterhin zu gewährleisten. Die Pylone inklusive Zugstäbe, Aussteifungsprofile und Anschlussbauteile wurden aus statischen Gründen aus Stahl gefertigt, da die Mastenkonstruktion sehr schlank gehalten werden sollte. Der Überbau selbst ist eine durchlaufende Aluminiumkonstruktion aus vertikalen Fachwerk-, Quer- und Sekundärträgern sowie Belagsplatten. Um die Brücke vor Witterungseinflüssen zu schützen, sind die Oberflächen der Aluminiumkomponenten eloxiert. „Durch die Anodisation bildet sich eine dichte und sehr harte Oxidschicht, die fest mit dem Grundmaterial verbunden ist und auf diese Weise Schutz vor mechanischen Einflüssen sowie wetterbedingter Belastung und Korrosion bietet“, erläutert Petrowski. Die Brückenteile aus Aluminium wurden in der Farbe – C34 braun – eloxiert.
Spezielle Schwingungstilger sorgen für eine angenehme Begehung
Damit das Überqueren für die Fußgänger sicher und ohne Rutschgefahr ist, sind die Brückenübergänge aus wasserdichten Dehnfugen. Zudem ist die Oberfläche mit einem rutschfesten RHD-Belag nach R13 versehen. Für einen sicheren Übergang auch in den Abendstunden sorgen LEDs im Handlauf. Im mittleren Teil der Brücke schaffen Schwingungstilger eine leichte Dämpfung, sodass beim Überqueren keine Vibrationen entstehen. Dies ist auch dann von Vorteil, wenn im Rahmen des 28ten DEULUX-Straßenlaufs Ende 2019 bis zu 2.000 Läufer auf der Strecke von 10 km die Sauer zwischen Metzdorf und Moersdorf überqueren müssen – auf der neuen Aluminium-Fachwerkbrücke.