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Bau des DC-Tower in Wien

Derzeit entsteht in Wien ein Gebäude, das sich zum modernen Wahrzeichen der Stadt entwickeln könnte: der DC-Tower Nr. 1. Er wird in unmittelbarer Nachbarschaft zur Donau gebaut und soll in den nächsten Jahren das höchste Gebäude Österreichs sein. Die Planung und Durchführung stellt alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen.

Derzeit entsteht in Wien ein Gebäude, das sich zum modernen Wahrzeichen der Stadt entwickeln könnte: der DC-Tower Nr. 1. Er wird in unmittelbarer Nachbarschaft zur Donau gebaut und soll in den nächsten Jahren das höchste Gebäude Österreichs sein. Die Planung und Durchführung stellt alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen.

Gebäudenutzung
Konzipiert wurde das Gebäude von dem Architekten Dominique Perrault, der mit der Nationalbibliothek in Paris internationale Bekanntheit erlangte. Eigentlich plante er den Bau von zwei unterschiedlich hohen Gebäuden, die sich beide durch eine enorme Höhe auszeichnen. Doch vorerst errichtet der Bauträger nur das größere Objekt. Mit seiner Höhe von 248 Meter einschl. Antenne und seiner charakteristischen »Kristallfassade« wird er zukünftig die Wiener Skyline maßgeblich prägen. Die meisten Stockwerke des Giganten sollen der Büronutzung dienen. In den oberen Etagen entstehen Sky-Lofts mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. Zudem werden ein Viersternehotel in den unteren Etagen und ein Restaurant in den oberen einziehen.

Nachhaltigkeit
Bei ihrer Planung legten die Verantwortlichen großen Wert auf Nachhaltigkeit, d. h., der DC-Tower soll den Energie- und Nachhaltigkeits-Anforderungen gerecht werden, die die EU-Kommission an ein Green-Building stellt. So sind Innovationen, wie z. B. die Nutzung von Grundwasser für Kühlungszwecke oder Energierückspeisung der Aufzugsanlagen, vorgesehen. Es wird zudem einen eigenen Garagensektor für alternativ betriebene Pkws geben, die hier gebäudeseitig erzeugten Strom »tanken« können. Doch nicht nur die ökologischen Aspekte bedurften eines besonderen Augenmerks, auch die ungewöhnliche Gebäudegeometrie stellte hohe Anforderungen an die Verantwortlichen. Die geringe Grundfläche im Verhältnis 1 : 11 zur Höhe musste bei der Planung besonders berücksichtigt werden.

Tragwerksplanung
Das Tragwerk des DC-Towers wurde mit der Finite-Elemente-Methode berechnet. Hierbei überprüften die Verantwortlichen mithilfe eines virtuellen dreidimensionalen Gittermodells, ob das Gebäude sämtlichen anfallenden Einwirkungen standhält. Damit konnten sie dessen Form und Funktion optimieren. Obwohl die mit der Errichtung beauftragte Max Bögl Bauservice GmbH bereits einige Großbaustellen meisterte, betritt sie nach eigenen Angaben beim DC-Tower konstruktives Neuland. Die Herausforderung liegt im Bau einer reinen Stahlbetonkonstruktion, die höchsten statischen Anforderungen gerecht werden muss. Um diese Aufgabe zu meistern, greift das Bauunternehmen auf hochfesten Beton (zum Beispiel C 70/85) zurück, der mit dem Zement CEM II/A-LL 42,5R/CEM II/A-S 42,5N der Firma Holcim hergestellt wird.

Zement
Dieser Zement zeichnet sich durch eine gute Früh- und Endfestigkeit aus, wobei er das Wasserrückhaltevermögen verbessert und damit die Gefahr der Entmischung reduziert. Eigenschaften, die beim 248 Meter hohen DC-Tower besonders wichtig sind, da der Beton mithilfe stationärer Pumpen über weite Strecken befördert werden muss. Zudem ist es Aufgabe der Verantwortlichen die Verarbeitbarkeit des Frischbetons trotz hoher Festigkeitsanforderung sicher zu stellen. Dementsprechend wichtig ist die Wahl des richtigen Zementes in Kombination mit den entsprechenden Zusatzmitteln.

Betontechnologie
Um seinen Kunden dabei zu helfen, den für sie geeigneten Zement zu finden und einen bestmöglichen Service zu bieten, hat Holcim das »Technical Competence Center« eingerichtet. Hier bündelt das Unternehmen langjährige Erfahrung, Betonfachkenntnisse und modernste technische Ausstattung. Darüber hinaus arbeitet es eng mit anderen Firmen der Branche, wie zum Beispiel dem Zusatzmittelhersteller Mapei-Betontechnik, zusammen. Beim DC-Tower lieferte Mapei den Verzögerer und den Luftporenbildner sowie das Fließmittel. Produkte, die zum Teil auch in der Bodenplatte eingesetzt wurden. Diese verlangte mit ihrer Dicke von vier Metern und der anfallenden Bewehrung gigantische Leistungen von den ausführenden Unternehmen.

Bodenplatte
Beispielsweise mussten die Baustellenmitarbeiter Bewehrungsstahl mit einem Durchmesser von bis zu 40 Millimetern installieren, um den 250.000 Tonnen schweren DC-Tower sicher zu gründen. Zudem waren rund 12.000 Kubikmeter Beton einzubringen, was nur realisierbar war, indem fünf Tage lang durchgehend gearbeitet wurde. Dabei hatten die Verantwortlichen unter anderem darauf zu achten, dass die Hydratationswärme nicht zu sehr anstieg, da sonst die Gefahr der Bildung von Schwindrissen bestand. Bei der Bodenplatte entschieden sich die Verantwortlichen für die Betonsorte C25/30 (90) BS1B. Diese wurde entsprechend den Richtlinien als „Weiße Wanne“ ausgearbeitet. Mittlerweile ist die Silhouette des Hochhauses schon von weitem zu erkennen. Die Betonierarbeiten werden Ende 2012 beendet und die endgültige Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2013 geplant. Dann wird der gigantische DC-Tower alle Gebäude Österreichs um Längen überragen und sich vielleicht zu Wiens neuem Wahrzeichen entwickeln.

Zement: Holcim (Wien) GmbH, www.holcim.co.at
Zusatzmittel: MAPEI Betontechnik GmbH, www.mapei-betontechnik.at
Ausführung: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, www.max-boegl.de

Bau des DC-Towers in Wien von Dominique Perrault

Bau des DC-Towers in Wien von Dominique Perrault

Bau des DC-Towers in Wien von Dominique Perrault