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Betonbrandschutz von Sika ermöglicht Gebäudesanierung

Ein altes Kaufhaus soll durch eine Restaurierung den Ort Mülheim an der Ruhr neu beleben. Eine besondere Herausforderung bei der Planung war die brandschutztechnische Nachrüstung des Betongebäudes: Aus statischen Gründen konnte der 20er Jahre Bau nicht mit klassischen Maßnahmen gegen Brand gesichert werden. Die neue Brandschutzbeschichtung für Beton Sika Unitherm Concrete W der Sika Deutschland GmbH bot eine gewichtsreduzierte Lösung und ermöglichte eine wunschgemäße Gebäudesanierung.

Die Brandschutzbeschichtung für Beton Sika Unitherm Concrete W lässt sich im Airless-Spritzverfahren schnell und einfach auftragen. Foto: Sika Deutschland GmbH
Die Brandschutzbeschichtung für Beton Sika Unitherm Concrete W lässt sich im Airless-Spritzverfahren schnell und einfach auftragen. Foto: Sika Deutschland GmbH

Für den Kaufmann Hugo von Othegraven war im Jahr 1928 in Mülheim ein Warenhaus errichtet worden, dessen Verkaufsräume die amerikanische Firma F.W. Woolworth GmbH mietete. Als hochwertiges, künstlerisch herausragendes Bauwerk repräsentierte es damals die zeitgenössische Warenhausarchitektur der 20er Jahre. Allerdings ließ Woolworth bei Umbaumaßnahmen in den 50er und 70er Jahren das Gebäude dem Geschmack der Zeit anpassen. Mit einem Eigentümerwechsel im Jahr 2017 begann dann die Rekonstruktion des Hauses: Es sollten unter anderem die Muschelkalk-Fassade in den unteren Etagen und die Klinkerwände in den oberen Geschossen ausgebessert und wieder hergestellt werden. Außerdem sah das mit der Planung beauftragte Architekturbüro Linge-Boom Architekten vor, die Wohnung des Bauherren von Othegraven im vierten Obergeschoss denkmalschutzgerecht zu sanieren. Das neue Gebäude, das sich kurz „The O“ nennt und dabei an den Bauherren erinnert, wird ab 2020 in neuem Glanz erstrahlen und dann Gastronomie und Gewerbe sowie ein Apartment und eine Penthouse-Wohnung beherbergen.

Brandschutzbeschichtung für Beton als statisch einzige Lösung

Da das Gebäude für den Publikumsverkehr freigegeben werden soll, musste es brandschutztechnisch nachgerüstet werden. Die Betondecke war zu dünn, als dass sie dem Bewehrungsstahl gemäß der erforderlichen Brandschutzklasse R60 ausreichend Schutz geboten hätte. Für das Planungsunternehmen ergab sich hierbei die Schwierigkeit, dass es aufgrund der Gebäudestatik nicht möglich war, die Decken mit schweren Brandschutzwänden zu verkleiden oder eine zusätzliche, fünf Zentimeter dicke Betonschicht aufzutragen. Eine optimale, gewichtsreduzierte Alternative bot die neue Brandschutzbeschichtung für Beton Sika Unitherm Concrete W. Unter Hitzeeinwirkung bildet Sika Unitherm Concrete W eine wärmeisolierende Dämmschicht. Dies verhindert, dass der Beton abplatzt und verzögert das Erhitzen der Stahlbewehrung. Der Anteil von flüchtigen organischen Stoffen (VOC) liegt bei dieser wässrigen Schutzbeschichtung bei unter einem Prozent. Damit ist sie gemäß DGNB Klasse 4 zur Verwendung in Innenräumen geeignet – das bestätigen die positiven Emissionsbewertungen durch den Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB). Nachdem Musterflächen mit Sika Unitherm Concrete W angelegt worden waren, erhielt das Produkt von allen Projektbeteiligten positive Bewertungen. Mit der Verwendung der Betonbrandschutzbeschichtung konnte die Planung zur Sanierung des Gebäudes fortgeführt werden.

Brandschutz nachrüsten: Einfach und geruchlos

Die Brandschutzbeschichtung von Sika bietet einige Vorteile. Unter anderem lässt sie sich im Airless-Spritzverfahren und ohne Haftvermittler besonders schnell verarbeiten. Dadurch bietet sie vor allem bei Sanierungsmaßnahmen eine flexible und zeitsparende Lösung. Innerhalb von 5 Wochen konnten mit neun Tonnen Material rund 3.000 Quadratmeter Wand- und Deckenfläche beschichtet und damit brandgeschützt werden. Um der geforderten Feuerschutzklasse R60 gerecht zu werden, hatten die Verarbeiter in zwei Arbeitsgängen eine Schichtdicke von 1.500 bis 2.000 µm aufzutragen. „Die Herausforderung bei dieser hohen Schichtdicke lag darin, weder zu wenig noch zu viel Material aufzutragen – um einerseits den erforderlichen Schutz zu generieren und andererseits nicht zu viel Material zu verbrauchen“, so Bernd Marquardt, Geschäftsführer bei Marquardt & Drilling GmbH & Co. KG Maler- und Beschichtungstechnik. „Weil das Produkt ein Novum in Deutschland ist, galt es erst einmal herauszufinden, wie sich das optimale Ergebnis realisieren lässt. Hier profitierten wir von der besonders einfachen Verarbeitung des Produkts – die Düsengröße konnten wir schnell anpassen. Außerdem ist Sika Unitherm Concrete W in handliche Gebinde abgefüllt und geruchsneutral. Das begünstigte eine reibungslose Baustellenlogistik und die gute Zusammenarbeit mit anderen Gewerken.“

Schutzbeschichtung geprüft und klassifiziert

Da die Trockenschichtdicke auf Betonuntergrund mit herkömmlichen Messgeräten nicht ermittelt werden kann, ist in diesem Fall ein spezielles Verfahren anzuwenden. Hierfür entwickelte Sika eine Methode mit der ein zerstörungsfreies Messen während der gesamten Gebäudenutzungsdauer jederzeit problemlos möglich ist. Aufwändige Inspektionen sind damit hinfällig.

Mit einem Nassschichtdickenkamm wird die Schichtdicke geprüft. Um einen Feuerwiderstand von R60 zu erreichen, muss die Beschichtung insgesamt bis zu 2 Millimeter dick sein. Foto: Sika Deutschland GmbH
Mit einem Nassschichtdickenkamm wird die Schichtdicke geprüft. Um einen Feuerwiderstand von R60 zu erreichen, muss die Beschichtung insgesamt bis zu 2 Millimeter dick sein. Foto: Sika Deutschland GmbH

Weil die Betonüberdeckung in The O sehr gering war, erhielt Sika Unitherm Concrete W für den Einsatz in dem Mehrzweckgebäude eine Zustimmung im Einzelfall. Für diverse weitere Betonkonstruktionen liegen für das Produkt zudem Prüfungen und Klassifizierungen nach europäischem und nationalem Standard vor: Der Feuerwiderstand des Brandschutzbeschichtungssystems wurde für die Betonkonstruktionen „Wände und Decken” gemäß EN 13381-3:2015 für die Betonfestigkeiten C 30/37 und C 50/60 geprüft. Ebenso dürfen Stützen und Träger der Festigkeiten C 30/37, C 50/60 und C 90/105 gemäß EN 13381-3:2015 beschichten werden. Bei C 90/105 verhindert die Schutzbeschichtung bis zu 120 Minuten lang das Abplatzen des Betons.

Stahlstützen erhalten Brandschutzbeschichtung

Die Brandschutzmaßnahmen werden durch die Beschichtung sämtlicher Stahlstützen im Gebäude ergänzt. Hier setzten die Beteiligten auf Sika Pyroplast ST-100, ebenfalls eine Brandschutzbeschichtung aus dem Hause Sika. Auf insgesamt 9 Stahlstützen applizierten die Verarbeiter 100 kg Material. Dabei profitierten sie von der einfachen Verarbeitung des Produkts wie auch seiner Geruchsneutralität. Sika Pyroplast ST-100 erhöht die Feuerwiderstandsdauer von Stahlbauteilen indem sie unter Hitzeeinwirkung eine wärmeisolierende Dämmschicht bildet.

Die Brandschutzbeschichtung von Sika ermöglichte die wunschgemäße Sanierung des 20er Jahre Baus. Foto: Sika Deutschland GmbH
Die Brandschutzbeschichtung von Sika ermöglichte die wunschgemäße Sanierung des 20er Jahre Baus. Foto: Sika Deutschland GmbH

Mit diesem Gesamtkonzept und den Produkten von Sika ließen sich die Brandschutzanforderungen kostengünstig sowie einfach realisieren. Dies ermöglichte die wunschgemäße Sanierung des 20er Jahre Baus.

Bautafel
Objekt: Geschäftshaus The O, Schloßstraße 35, 45468 Mülheim an der Ruhr
Korrosionsschutz: Juli – August 2019
Bauherr: CSC Immobilien Othegraven GmbH, Lohstraße 28a, 46459 Rees
Planer: Linge-Boom Architekten, Toulouser Allee 9, 40211 Düsseldorf
Ausführer
Marquardt & Drilling GmbH & Co. KG und Maler- und Beschichtungstechnik, 58135 Hagen
Hersteller
Schutzbeschichtung: Sika Deutschland GmbH
Produkte: Sika Unitherm Concrete W, Sika Unitherm Top W, Sika Pyroplast ST-100