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Daimler Logistikzentrum Germersheim

Auf der Insel Grün, in unmittelbarer Nähe des Dyckerhoff Transportbetonwerks im südpfälzischen Germersheim (Niederlassung Rhein-Main-Taunus) wurde das seit 1990 bestehende Logistikzentrum der Daimler AG erweitert. Auf einer Gesamtfläche von etwa 70.000 Quadratmeter – das entspricht etwa zehn Standard-Fußballfeldern – entstanden drei neue Lagerhallen. Dyckerhoff lieferte Beton für die Böden des weltgrößten Zentrallagers der Automobilindustrie. Bauausführende Unternehmen bei der Erweiterung waren die Klebl GmbH, Neumarkt i.d.OPf. als Generalunternehmer sowie als Subunternehmer die CBL Chemobau Industrieboden GmbH, Leingarten, für das Finish der Industrieböden mit hohen Ebenheitsanforderungen.

Standard- und Premiumbetone aus dem Hause Dyckerhoff

Insgesamt 28.900 Kubikmeter Beton stecken in den neuen Gebäuden, darunter neben Betonen für den Außenbereich und WU-Massenbeton auch der Premium-Stahlfaserbeton Dyckerhoff FERRODUR; die beiden letztgenannten nach DAfStb-Richtlinien. Die Betondruckfestigkeitsklassen reichten von C12/15 bis hin zu C50/60. Die Betone wurden überwiegend hergestellt mit Dyckerhoff HOZ Doppel, einem Hochofenzement der Güte CEM III/A 42,5 N aus dem Dyckerhoff Zementwerk Amöneburg. Weiterhin kamen Portlandkalksteinzement (Dyckerhoff PKZ Doppel) und Portlandzement (Dyckerhoff PZ Doppel) aus den Werken Göllheim und Amöneburg zum Einsatz.

Einbau des Bodens für das Hochregallager bei Extrem-Temperaturen. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens
Einbau des Bodens für das Hochregallager bei Extrem-Temperaturen. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens

Lieferung im Akkord – mit stets gleichmäßiger Betonqualität

Ende August 2018 wurde die Bodenfläche betoniert für ein vollautomatisches Hochregallager in Stahlbauweise. Die Herausforderung bestand darin, an sechs Tagen insgesamt 10.000 Kubikmeter Beton der Druckfestigkeitsklasse C50/60 einzubauen. Das bedeutet 14 Fahrmischer pro Stunde! Den Beton für die sechs Bauabschnitte lieferte das Werk in Germersheim; bei den Großbetonagen unterstützt durch das ca. 25 km entfernte Werk Rohrbach (Niederlassung Saar-Mosel) – jeden Tag 17 Stunden am Stück. Mit zwei leistungsstarken Pumpen wurde er in drei Schichten von je 40 Zentimeter „frisch-in-frisch“ eingebaut. Die unteren beiden Schichten baute die Firma Klebl ein. Dabei handelte es sich um einen Massenbeton mit einem Größtkorn von 32 Millimeter. Für die Deckschicht wurde eine spezielle Rezeptur unter Verwendung von Splitt (Größtkorn 16 mm) eingesetzt. Eingebaut wurde sie von der CBL Chemobau Industrieboden. Knackpunkt: Der Beton durfte bis zum Einbau der nächsten Lage nicht erhärten, damit die Schichten sich optimal verbanden. „Vernadeln“ nennen das die Fachleute. Bei den heißen Temperaturen, die zu dieser Zeit herrschten, waren ein zügiger Einbau und eine gleichbleibend gute Fließfähigkeit des Produkts unerlässlich.

Betonage der Hallen für Warenein- und -ausgang mit Pumpen. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens
Betonage der Hallen für Warenein- und -ausgang mit Pumpen. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens

Optimale Betonkonsistenz gefordert

Danach wurden die beiden Hallen für den Warenein- und -ausgang in Angriff genommen. Anfang Oktober 2018 begann der Einbau des Bodens im zweiten großen Bauabschnitt – in einer Aufbauhöhe von 30 Zentimeter mit starker Bewehrung, weil dieser Bereich stets hohen Lasten ausgesetzt ist. Das Planum war vorher mit Schotter und einer Wasser-Zement-Mischung befestigt worden. An jedem der 4 Betonage-Tage lieferten die Fahrmischer ab 4 Uhr morgens 8 bis 10 Stunden vom Werk Germersheim ohne Unterbrechungen, bis die georderten 690 Kubikmeter bzw. 860 Kubikmeter (je zwei Abschnitte) Normalbeton der Druckfestigkeitsklasse C25/30 mit der Fließfähigkeit F4 auf der Fläche von fast 10.400 m² verbaut waren. Auch hier waren zwei Pumpen im Einsatz. Nur wenige Stunden später begannen schon die Glättarbeiten. Für den letzten großen Bauabschnitt lieferte Dyckerhoff u.a. auch 6.700 Kubikmeter Stahlfaserbeton FERRODUR C30/37 der Leistungsklassen 1,5/1,5 gemäß der DAfStb-Richtlinie „Stahlfaserbeton“. Um der deutlich erhöhten Belastung der Rampen und Fahrstraßen innerhalb der Hallen Rechnung zu tragen, setzte man hier sogar auf eine Kombination von normaler Bewährung und Dyckerhoff FERRODUR. Dieser wurde ebenfalls komplett per Pumpe eingebaut. Dafür musste der Beton die optimale Konsistenz haben, um jederzeit die Pumpbarkeit zu gewährleisten.

Optimale Betonqualität für hochwertige Böden. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens
Optimale Betonqualität für hochwertige Böden. Foto: Dyckerhoff / Christoph Mertens

Für den Außenbereich kam LP-Beton der Druckfestigkeitsklasse C 30/37 mit Splitt der Korngrößen 8 bis 16 Millimeter zum Einsatz – ein durch eingeschlossene Luftporen dauerhafterer Beton mit erhöhtem Frost- bzw. Frost-Tausalz-Widerstand.

Das Mercedes-Benz Global Logistics Center ist zusammen mit seinen Außenstandorten das größte Teilelager der Welt in der Automobilbranche. Von hier aus werden Servicebetriebe in der ganzen Welt beliefert. Durch seine ideale Anbindung zur Autobahn A61 und zu mehreren international vernetzten Flughäfen eignet sich dieser Standort bestens für die Abwicklung logistischer Prozesse.