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Begehbare Holz-Skulptur auf dem London Design Festival

Im September findet in London das London Design Festival statt. Teil des Festivals ist die Konstruktion »Endless Stair« – ein gemeinsames Projekt des American Hardwood Export Council (AHEC) und dRMM Architects. Bestehend aus einer Reihe ineinandergreifender Holztreppen reckt sich die begehbare Skulptur vor der St. Paul’s Cathedral in Richtung Millennium Bridge und Tate Modern über mehrere Stockwerke in die Höhe.

Im September findet in London das London Design Festival statt. Teil des Festivals ist die Konstruktion »Endless Stair« – ein gemeinsames Projekt des American Hardwood Export Council (AHEC) und dRMM Architects. Bestehend aus einer Reihe ineinandergreifender Holztreppen reckt sich die begehbare Skulptur vor der St. Paul’s Cathedral in Richtung Millennium Bridge und Tate Modern über mehrere Stockwerke in die Höhe.

Das London Design Festival (14. bis 22. September 2013) wurde von Sir John Sorrell und Ben Evans konzipiert. Ihr Ziel war es, eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung zu schaffen, die in London die Kreativität fördert und die größten Künstler, Händler und Lehrkräfte mit einbezieht, um ein einmaliges Fest des Designs zu feiern. Heute ist das London Design Festival, das 2003 ins Leben gerufen wurde, eines der wichtigsten jährlichen stattfindenden Design-Events weltweit. Das Programm des diesjährigen Festivals sieht 300 Veranstaltungen und Ausstellungen vor, die von Hunderten von Partnerorganisationen sowohl speziell aus dem Designbereich als auch aus anderen Bereichen realisiert werden. Das London Design Festival arbeitet eng mit dem Büro des Bürgermeisters der Stadt London zusammen, von dem es auch finanziell unterstützt wird. Zudem erhält das Festival von 2012 bis 2015 Unterstützung vom englischen Arts Council.

Das Projekt »Endless Stair« basiert auf einer Idee des Architekten Alex de Rijke, Gründer des Architekturbüros dRMM und Studiendekan für Architektur am Royal College of Art. Er sieht Laubholz als »den neuen Beton« und prognostiziert ihm eine Zukunft als vorherrschendes Baumaterial des 21. Jahrhunderts. Für die Konzeption des Projekts arbeitete er mit einer Kommission des American Hardwood Export Council (AHEC) zusammen, technisch realisiert wurde das Projekt vom Ingenieurbüro Arup. Das Design der ineinandergreifenden Treppen beschreibt de Rijke als »eine dreidimensionale Herausforderung in Hinblick auf Komposition, Struktur und Umfang«. Die anspruchsvolle Konstruktion ist sowohl Markierung als auch Treffpunkt, auf einer Achse mit der Millennium Bridge.

Das Projekt soll vor allem ein visuelles Erlebnis bieten. Man kann von den unterschiedlichen Ebenen die Aussicht in Richtung Themse genießen. Zusätzlich erfüllt die Skulptur noch einen technischen Zweck, nämlich die Vorteile von Brettsperrholzplatten (CLT) aus amerikanischem Tulipwood zu demonstrieren. Brettsperrholzplatten (cross-laminated timber) machen sich die Struktureigenschaften des Holzes zunutze. Mit ihnen können Gebäude schnell, effizient und nachhaltig errichtet werden.

So kam die Technologie bereits bei zahlreichen Projekten wie etwa dem Wohnkomplex Bridport House in Hackney, im Osten Londons, zum Einsatz. Besonders dRMM-Architekten haben mit der Verwendung von CLT-Platten bei Projekten wie der Kingsdale-Schule oder dem MK40-Tower Pionierarbeit geleistet.

Bisher wurden CLT-Platten aus Nadelhölzern hergestellt. Die Verwendung von Laubhölzern wie etwa Tulipwood, das reichlich verfügbar ist, bietet sehr viele Vorteile. Aufgrund seiner hervorragenden Struktureigenschaften können CLT-Platten aus Tulipwood sehr viel dünner gehalten werden. Damit kann Material eingespart und somit schlanke Lösungen geschaffen werden. Die luftige Eleganz der »Endless Stair« ist allein diesen besonderen Struktureigenschaften zuzuschreiben.  Laut Andrew Lawrence, Holzspezialist bei Arup, ist im Vergleich zu vielen anderen Holzarten Tulipwood solide und sehr fest in Bezug auf sein Gewicht.

Der Holzbau wird aktuell vom Nadelholz dominiert, da es eine preiswerte und schnell verfügbare Holzfaserquelle darstellt. Der Baubranche ist allerdings nicht klar, dass es Laubholzarten gibt, die nicht nur sehr nachhaltig und ebenso preiswert sind, sondern auch eine besonders hohe Festigkeit aufweisen. Von diesen Holzarten kann man sehr viel weniger Material verwenden, um dieselben Vorteile zu erzielen.

»Endless Stair« ist das neue in einer Reihe von innovativen Projekten, die AHEC bereits für das London Design Festival in den vergangenen Jahren in Auftrag gegeben hat. Hierzu gehörte beispielsweise auch die sogenannte »Timber Wave«, die von AL_A konzeptioniert wurde und im Herbst 2011 vor dem Haupteingang des Victoria&Albert-Museums zu bewundern war. Beim diesjährigen Festival präsentiert AHEC außerdem ein ISO-konformes Umweltprofil für diese Skulptur, das auf Ergebnissen der neuesten LCA-Studie (Life Cycle Assessment) basiert. Damit wird zum ersten Mal ein solches Profil für eine größere Installation auf dem London Design Festival 2013 vorgestellt.

dRMM Architects und AHEC präsentieren begehbare Laubholz-Skulptur auf dem London Design Festival. Bild: Cityscape